Die Hauptschule im Stadtteil Coerde von Münster besuchen rund 230 Schülerinnen und Schüler. Die Mehrheit von ihnen wächst in bescheidenen Verhältnissen auf. Mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler hat einen Migrationshintergrund. Der Förderbedarf ist hoch, inbesondere in den Fächern Deutsch und Mathematik sowie im sozialen Bereich. Viele der Eltern können ihre Kinder beim Thema Berufseinstieg nicht unterstützen.
Aus diesem Grund wurde bereits 1999 ein Konzept zur Lebensplanung und Berufsorientierung an der Schule entwickelt. Je nach Altersstufe werden die Themen in Klasse 7 bis 10 im Unterricht behandelt und in außerunterrichtlichen Projekten umgesetzt. Besonders viel Gewicht liegt dabei auf der individuellen Beratung sowie einem außerschulischen Netzwerk.
Ziel des Projektes „ZiB – Zukunft im Blick“ ist es, die Schülerinnen und Schüler zu einer aktiven Auseinandersetzung mit ihrer beruflichen Zukunft zu motivieren. In Workshops und Seminaren sollen sie ihre Stärken und Fähigkeiten erkennen und daraus Berufsvorstellungen entwickeln. In Betriebserkundungen sammeln sie die ersten Praxiserfahrungen. Bei der Auswahl der Firmen wird darauf geachtet, dass die Jugendlichen unterschiedliche Berufe aus Handwerk, Technik und Einzelhandel kennen lernen können. Zwei mehrwöchige Praktika in den Klassen 9 und 10 vertiefen die praktischen Erfahrungen weiter.
Für ihr Konzept wurde die Hauptschule Coerde beim Bundesfinale des Deichmann-Förderpreises mit dem 3. Platz der Kategorie „Schulische Präventivmaßnahmen“ ausgezeichnet.